Lyrische Texte von Sofia Sydow

© Sofia Sydow

Das Hohe und die Tiefe
Ich bin so hoch 
wie der große Himmel
Ich bin so tief 
wie der unermessliche Ozean
und
ich gebäre 
jeden Tag - ein neues Universum
wenn ich
die Tiefe
meiner Gefühle entfalte
und so
nur so 
wachse ich stetig
in mich hinein
In meinen (Herz) Händen
Ich halte 
mein Herz 
in meinen Händen
Ich schaue es an 
mein Herz 
in meinen Händen
Ich höre mein Herz
in meinen Händen
Ich spüre mein Herz 
in meinen Händen
und 
jetzt 
wo
ich es halte, höre, spüre
sehe 
weiß ich 
ich halte 
unermessliche Liebe 
in meinen Händen
Aufhören
Als ich aufhörte 
die zu sein
wie die Andern mich wollten
Begann ich 
mich selbst zu lieben
Als ich anfing mich 
selbst zu lieben 
sammelte ich all meine 
ungeweinten Tränen ein
und dadurch 
sank ich tief
tief in mich hinein
und dort 
in der Tiefe
fand ich 
M I C H
mit all dem
was ICH BIN
Hineingestoßen
Hineingestoßen
in die Welt
immer wieder
um zu lernen
mich sanft 
zu gebären
in die Welt
Sternschnuppen
Auseinandergefallen 
wie ein leuchtender Stern
der zur Sternschnuppe wurde
und im Fallen 
Hoffnung gebar


Noch nicht Begonnene
Da wo gerade noch 
Hoffnung auf Anfang war
greift schon die Klammer 
des Abschieds
nach dem noch nicht Begonnenem

Begreife oh meine Seele
Werden
und
Vergehen
ist dein Bestehen
Stille
Ich lausche in die Stille
Ich horche in die Tiefe
ich streife durch die 
Weiten der Wüste
Ich tauche hinab 
in die Gewässer
Ich wandere auf der Erde
und
fliege hoch in den Himmel

Ich greife nach den Sternen
Ich pflücke die Blumen 
am Wegesrand
Ich spüre den Herzschlag 
der Erde
und
erkenne
alles ist Liebe

So gib mir Deine Hand
damit ich mit Dir 
den Tanz des Lebens 
tanzen kann
in der Liebe 
zum Leben

in der Liebe 
zu Unendlichkeit
in der Liebe
zu Dir 
Geliebter
Engel
Mein Engel
durchschritt
die Weite
des Universums
und
durchschritt
die Zeit
mit einem Atemhauch.
Nun da er
neben mir atmet
weiß ich
Du bist bei mir
in der Unendlichkeit des Seins
Spiegelung
Ich kann mich nur erkennen
durch Dich
durch Deine Augen
die mich spiegeln
durch deine Lippen
die mich finden
durch deine Worte
die mich erreichen
durch deine Berührung
die mich berührt
durch deine Gefühle
die mich erkennen lassen
dass du mich spürst
durch dein Schweigen
das mich in die Stille meines Herzens führt
um dort
an diesem Ort
zu erkennen
dass ICH Du bin
Und
DU ich
Ewiges Geheimnis
Die Nacht schwand dahin
mit Gedanken an Dich
In der Dunkelheit
sah ich Dich nicht
Du bliebst verborgen
Im ewigen Geheimnis
des Seins.
Mein Herz schmerzte
vor Sehnsucht
nach Dir
doch Du bliebst verborgen
im ewigen Geheimnis
des Seins.
Doch
an jenem Morgen
als das Licht
die Dunkelheit durchbrach
erkannte ich Dich
in mir
und ich wusste.

Formloser Raum
Eintauchen
in das Meer
der Unendlichkeit
um
etwas
Neues hervor zu holen
mich
fallen zu lassen
in
das Ungeborene

Ohne
Angst
das Formlose begrüßen
um es
zur Form werden zu lassen
mich
dem Wandel hingeben
um Verwandlung
zuzulassen
zu zerstören
um
aufzubauen ewiger Wandel
im formlosen Raum
Als alle Himmel aufbrachen
In der Nacht
als alle Himmel aufbrachen
und die Sterne nieder fielen
erkannte ich,
dass alles was geschehen war
ein Traum war
Als ich erwachte
aus dem Traum
erkannte ich,
dass ich neu geboren war
erkannte
in der Nacht als
die Himmel auf die Erde fielen,
dass Alles ist
und
dass Alles nichts ist


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